Singles schlägt das Solo-Dasein zuweilen aufs Gemüt. Kein Wunder also, dass immer mehr Liebeshungrige ihr Glück im Netz oder auf Dating-Apps suchen: Gemeinsam fühlt man sich weniger allein. Wir sagen Ihnen, weshalb es sich bei der Liebessuche im Netz und via Apps lohnt, auch das Kleingedruckte zu lesen.
Im Markt für Online-Dating erfreut sich neben Partnervermittlungs-Portalen wie etwa ElitePartner und Parship die Nutzung von Dating-Apps wie Tinder und Lovoo immer grösserer Beliebtheit. Unterschieden wird zwischen ernsthafter Partnersuche sowie Flirt-, Friendship- und Sex-Dating-Apps. Auch in der Schweiz begeben sich Liebeshungrige immer öfter virtuell auf die Suche nach dem Beziehungsglück.
In unserem Rechtstipp geben wir Ihnen ein paar Tipps, damit Sie bei der Suche nach der grossen Liebe oder einem kleinen Flirt keine bösen Überraschungen erleben.
Probeabos oder auch Grundfunktionen von Online-Apps sind oft gratis. Eine Anmeldung ist somit kostenlos möglich. Bevor Sie sich aber Hals über Kopf ins Abenteuer Online-Dating stürzen, sollten Sie sich eingehend über die Geschäftsbedingungen informieren und den Datenschutz überprüfen. Fakt ist: Sobald Sie sich eingeloggt haben, müssen Sie auch Angaben zu Ihrer Person machen. Die Dating-App-Anbieter speichern Ihre Nutzerdaten. Alle diese Daten werden häufig an Dritte, oftmals Werbeunternehmen, weitergegeben. In der Folge werden Nutzerinnen und Nutzer mit personalisierter Werbung überhäuft. Deshalb:
Für die weiterführende Nutzung des Dienstes ist meistens ein Abo erforderlich. Solange Sie nicht wissen, ob die virtuelle Partnersuche überhaupt Ihren Vorstellungen entspricht, sollten Sie jedoch keine längerfristigen und kostspieligen Verträge abschliessen.
Achtung: Manchmal können auch bei «Gratis-Probeabos» Kosten entstehen, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt werden.
Wer das Kleingedruckte nicht liest, übersieht gerne, dass Abos automatisch verlängert werden.
Bei einigen Anbietern gibt es lange Kündigungsfristen. Ob und wann solche überhaupt zulässig sind, ist umstritten und muss im konkreten Einzelfall geklärt werden. Wer die Frist verpasst, muss eine weitere Vertragsperiode bezahlen. Was viele ignorieren: Ob Sie bereits eine Bekanntschaft gemacht haben oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Aufgepasst vor unrechtmässigen Vertragsverlängerungen: Der Preis wird bei Verlängerung des Abos etwa unerwartet erhöht. Oder: Auf Kündigungen wird nicht reagiert und der Vertrag wird einfach kommentarlos weitergeführt.
AGB: Unbedingt die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und vor allem auch das Kleingedruckte lesen, bevor Sie ein Konto einrichten. Sich detailliert über Kosten sowie Kündigungsfristen informieren. Evtl. findet sich in den AGB ein Hinweis, dass der Anbieter eine bestimmte Form der Kündigung verlangt. Abklären, ob eine automatische Vertragsverlängerung vorgesehen ist. AGB speichern oder ausdrucken, damit Sie einen schriftlichen Beweis haben, falls die AGB vom Anbieter geändert werden. Ebenso einen Screenshot von der Webseite machen, um später beweisen zu können, dass das Angebot als «gratis» angepriesen wurde.
Abos: Zuerst stets Abo mit kurzer Laufzeit wählen. Warum? Falls Ihnen das Portal nicht entspricht oder die Partnersuche nicht erfolgreich ist, können Sie in nützlicher Frist wechseln und verlieren nicht unnötig Geld.
Kündigungen: Abo rechtzeitig und je nachdem mit eingeschriebenem Brief kündigen. Oft empfiehlt es sich, das Abo gleich zu Beginn des Vertrags auf Ende der Laufzeit zu kündigen. So gehen Termine nicht vergessen und Sie können ungewollte Verlängerungen verhindern. Vorsicht: Teilweise sehen die AGB auch vor, dass nur innert einer gewissen Zeitspanne und Form gekündigt werden kann.
Gepostet am 6. April 2021